Der erste wichtige Schritt ist getan: Workshop-Reihe zu Schutzkonzepten im Ehrenamt ist gestartet

Zahlreiche Vorstände und Jugendschutzbeauftragten von Sportvereinen, Kirche und Feuerwehr haben an der Kick-Off-Veranstaltung zu „Kinder- und Jugendschutz im Ehrenamt“ teilgenommen. Foto: Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg

Es geht um Sicherheit und vor allem darum, unbeschwert seinem Hobby oder Ehrenamt nachgehen zu können: Kürzlich fand im Rathaus die Kick-Off-Veranstaltung der sechsmonatigen Workshop-Reihe zum „Kinder- und Jugendschutz“ im Ehrenamt statt.

„In der Kinder- und Jugendarbeit im Sport, in der Kirche und in der Feuerwehr übernehmen Sie in vielfacher Weise Verantwortung für die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen“,

begrüßte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt die Teilnehmenden im Ratssaal herzlich.

„Sport, Freizeitgestaltung und Ehrenamt sollen Freude bereiten und gleichzeitig sichere Orte für Kinder und Jugendliche sein.“

Um das zu erreichen, organisiert Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber in Kooperation mit der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt im Kreis Segeberg (Der Kinderschutzbund Segeberg) und der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Kaltenkirchen (Therapiehilfe) die Workshop-Reihe „Kinder- und Jugendschutz im Ehrenamt“, die von Mai bis November 2024 für Vereine und Jugendorganisationen aus Henstedt-Ulzburg angeboten wird. Ziel des Angebots ist es, Sportvereine, Kirchen und Feuerwehr dabei zu unterstützen, passgenaue Schutzkonzepte gegen Gewalt und sexualisierte Gewalt in Ihren Einrichtungen zu erstellen.

„Denn Ehrenamtlichen kommt eine besondere Rolle zu: Sie sind Bezugs- und Vertrauensperson der Kinder und Jugendlichen. Gleichzeitig kann die persönliche Nähe ein potentielles Gefahrenfeld für (sexualisierte) Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen sein“,

so Svenja Gruber.

„Schutzkonzepte vermindern risikobehaftete Situation, stärken die Handlungssicherheit der Ehrenamtlichen und tragen dazu bei, dass betroffene Kinder und Jugendliche den Zugang zu Hilfe erhalten.“

Die Workshop-Reihe war eine Idee der Kaltenkirchener Gleichstellungsbeauftragten Claudia Eckhardt-Löffler und hat dort 2023 und 2024 bereits erfolgreich stattgefunden.

An der Kick-Off-Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg haben mehr als 20 Vorstände und Jugendschutzbeauftragte teilgenommen.

„Alle sind überzeugt, dass Kinder- und Jugendschutz ein wichtiges Thema für ihre Organisation ist“,

freuen sich die Veranstalterinnen.

„Denn Schutzkonzepte sind ein deutliches Signal für Täterinnen und Täter: ‚Hier ist kein Ort für Gewalt!‘ Für Kinder und Jugendliche: ‚Wir sind für euch da!‘ Für Eltern: ‚Ihr Kind ist bei uns sicher!‘ Und nicht zuletzt für alle Ehrenamtlichen: ‚Sie sind handlungssicher!‘“

In der sechsmonatigen Veranstaltungsreihe werden die Organisationen schrittweise in fünf Modulen unterstützt, ein individuelles auf die Organisation zugeschnittenes Schutzkonzept gegen Gewalt und sexualisierte Gewalt zu erstellen. 

  • Für das Modul I „Sensibilisierung“ am Dienstag, 18. Juni, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Ratssaal in Henstedt-Ulzburg gibt es bereits rund 40 Anmeldungen – weitere sind herzlich willkommen. Zielgruppe sind alle Übungs- und Kursleitungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. „Was ist Gewalt, grenzverletzendes Verhalten und Kindeswohlgefährdung?“ – konkrete Fallbespiele zu dieser Fragestellung werden besprochen. 
  • Modul II „Risiko- und Ressourcenanalyse“ am Donnerstag, 18. Juli, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Ratssaal in Henstedt-Ulzburg befasst sich mit der Risiko- und Ressourcenanalyse. Diese Analyse ist ein Instrument, um sich über Gefahrenpotentiale und Gelegenheitsstrukturen in der eigenen Organisation bewusst zu werden. Es werden Strukturen und Arbeitsabläufe der Organisation betrachtet und hinterfragt. 
  • In Modul III „Verhaltenskodex und Leitbild“ am Mittwoch, 11. September, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Raum 1.23 im Rathaus werden Inhalte und Unterschiede von Verhaltenskodex und Leitbild besprochen und Möglichkeiten zur Erarbeitung bereitgestellt. 
  • Im Modul IV „Beschwerdemanagement“ am Dienstag, 8. Oktober, von 18.30 bis 20.30 Uhr wird ein alltagstaugliches Beschwerdemanagement erarbeitet und besprochen, wie eine positive Beschwerdekultur für Kinder und Jugendliche in der Organisation etabliert werden kann. 
  • Im Modul V „Interventionsplan“ am Dienstag, 12. November, von 18.30 bis 20.30 Uhr laufen alle Fäden zusammen. Hier werden klare Verfahrensabläufe definiert – damit alle sicher sind, was passiert, wenn was passiert. 

Anmeldungen zu allen oder auch einzelnen Modulen sind herzlich willkommen unter gleichstellungsbeauftragte@h-u.de.

„Nicht nur in den Sportvereinen, in der Kirche und in der Feuerwehr hat Kinder- und Jugendschutz einen hohen Stellenwert, auch in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg wird Gewaltschutz ernst genommen“,

erklärt Svenja Gruber.

„In der kürzlich politisch beschlossenen Sportförderrichtlinie zur Unterstützung der Sportvereine wurde die Implementierung von Schutzkonzepten als Fördervoraussetzung beschlossen.“

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