Der „Dritte Ort“ – ein Treffpunkt mit vielen Möglichkeiten für alle, aber ohne kostenloses Gebäck

Architekt Aat Vos hat bereits verschiedene Möglichkeiten für den „Dritten Ort“ in Henstedt-Ulzburg aufgezeigt. Dort soll ein Treffpunkt mit vielfältigen Möglichkeiten für alle entstehen. Visualisierung: includi by Aat Vos

Henstedt-Ulzburg bekommt einen sogenannten „Dritten Ort“. Er soll auf einer Teilfläche im City Center Ulzburg (CCU) entstehen. Aber wie soll eigentlich der für Henstedt-Ulzburg geplante „dritte Ort“ aussehen? Was ist überhaupt ein „Dritter Ort“?  Und wie ist der aktuelle Stand?

„Das Wichtigste ist: Es soll ein Treffpunkt für alle sein und keinen Eintritt kosten. Ob zum Arbeiten, ob zum gemeinsamen Ausarbeiten eines Referats, ob zum gemütlichen Schmökern in einem Buch, ob zur Überbrückung von Wartezeit, ob zum allgemeinen Austausch – egal ob Jung oder Alt, er soll jeder und jedem offenstehen“,

sagt Bürgermeisterin Ulrike Schmidt.

„Einigen Henstedt-Ulzburger:innen ist offensichtlich der ‚Dritte Ort‘ noch kein richtiger Begriff. Aufgrund von inkorrekten Informationen in einem Henstedt-Ulzburger Medienerzeugnis, in welchem ‚Gratis-Kaffee und leckeres Gebäck‘ auf Kosten der Steuerzahler:innen im ‚Dritten Ort‘ versprochen wurde, scheint bei vereinzelten Bürger:innen ein falsches Bild entstanden zu sein.“

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg distanziert sich an dieser Stelle von der Berichterstattung sowie von dem Blog inklusive der Printausgabe grundsätzlich.

„Wir wollen und werden keinesfalls mit dem ‚Dritten Ort‘ den örtlichen Bäckereien und Cafés ihre Lebensgrundlage entziehen“,

so Ulrike Schmidt.

„Er soll vornehmlich als Lern- und Begegnungsstätte dienen. Ein genaues Betriebskonzept liegt bislang jedoch noch nicht vor.“

Der „Dritte Ort“ ist ein Begriff aus der Soziologie. Er bezeichnet einen Ort neben der Arbeit und dem Zuhause, an dem sich Menschen gerne aufhalten, austauschen und lernen. Häufig werden dafür bereits bestehende öffentliche Büchereien umfunktioniert, die sich ebenfalls in einem starken Transformationsprozess befinden. In vielen Kommunen, auch in Deutschland, gibt es bereits einen solchen „Dritten Ort“.

Die Idee zu einem „Dritten Ort“ in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg wird bereits seit über fünf Jahren diskutiert, dies in öffentlichen Sitzungen des dafür zuständigen Ausschusses. In der Sitzung des Kultur- und Sportausschusses am 24. April 2018 wurde seitens der Gemeindebücherei und -mediothek im Zusammenhang mit der Vorstellung des Jahresberichtes eine Präsentation zum Thema „Die Bibliothek als dritter Ort für alle“ gehalten. Daraus entstand im weiteren Verlauf das Projekt „Schaffen eines öffentlichen Lern-, Kultur- und Begegnungsraumes in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg“, für dessen Ausarbeitung am 3. Dezember 2019 die Volkshochschule Henstedt-Ulzburg beauftragt wurde. Starteten die Überlegungen erst mit einem möglichen Konzept an dem jetzigen Standort der Gemeindebücherei und -mediothek, wurde in der Sitzung der Gemeindevertretung am 14. November 2023 nach Beratung in dem Fachausschuss beschlossen, für den „Dritten Ort“ mitsamt der Bücherei Räumlichkeiten im CCU anzumieten. In zentraler Lage im Erdgeschoss kann dort ein für alle gut sichtbarer und zugänglicher informeller Treffpunkt entstehen. Zudem sollen dort auch unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Lesungen stattfinden. Außerdem sind dort ein sogenannter „Maker Space“, also eine digitale Werkstatt, verschiedene Angebote wie zum Beispiel eine „digitale Sprechstunde“ und eine Bühne mit einigen Instrumenten wie beispielsweise einem E-Piano geplant.

„Der Mietvertrag ist schon geschlossen. Der Architekt Aat Vos, der bereits viel Erfahrung mit der Erstellung von Konzepten für einen ‚Dritten Ort‘ hat, wurde mit den Planungen beauftragt. Das Konzept kann der Politik voraussichtlich im Sommer dieses Jahres vorgestellt werden“,

sagt Ulrike Schmidt.

„Die Planung und die Umsetzung der Baumaßnahmen sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Der Einzug und die Eröffnung könnten dann im ersten Quartal 2025 erfolgen.“

Zurück