Weitere Integrationsbeauftragte haben ihre Arbeit aufgenommen

Michelle Behrens und Valerij Serdjuk haben in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg als Integrationsbeauftragte ihre Arbeit aufgenommen.

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist mit ihrem Integrationsbeauftragten-Trio mittlerweile gut aufgestellt. Nachdem Wenzel Waschischeck zunächst am 1. Januar durch Michelle Behrens Verstärkung bekommen hat, komplettiert Valerij Serdjuk seit dem 1. April zusätzlich das Team.

Seit Michelle Behrens als Integrationsbeauftragte bei der Gemeinde Henstedt-Ulzburg angefangen hat, konnte sie schon viel bewegen: Gemeinsam mit Wenzel Waschischeck hat sie eine offene Sprechstunde in der Notunterkunft im Kirchweg aufgebaut. Zudem haben Beide die Integrationskurse ins Rollen gebracht. „Die sind explizit für zu uns geflohene Menschen, die aktuell noch in der Duldung sind. Diese Gruppe ist zuvor durchs Raster gefallen, da sie aufgrund ihres Status nicht für die Maßnahmen des ‚Bundesamts für Migration und Flüchtlinge‘ in Frage kommen“, erklärt sie. „Die Kurse sind dazu da, die Chancen für ein Bleiberecht zu erhöhen.“ Mit einer ähnlichen Intention hatten die beiden Beauftragten in diesem Jahr ebenfalls eine Informationsveranstaltung zum Chancen-Aufenthaltsrecht auf die Beine gestellt. „Damit wollten wir einfach möglichst viele Menschen unter einen Hut bekommen, da wir das in Einzelberatungen aufgrund der hohen Anzahl an zu betreuenden Personen leider nicht leisten können“, sagt Michelle Behrens. Zudem konnte sie dabei mithelfen, einen Schwimmkurs für geflüchtete Frauen im Alter ab 18 Jahren, der in Zusammenarbeit mit der Holstentherme organisiert wird, an den Start zu bringen. Bei ihrer jetzigen Tätigkeit in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg helfen Michelle Behrens ihre Erfahrungen. „Ich bin in Henstedt-Ulzburg groß geworden – mir liegt der Ort am Herzen. Und ich habe auch zuvor hier in der Gemeinde gearbeitet, wobei ich bereits festgestellt habe, was für Angebote hier eigentlich fehlen“, sagt die studierte Kunst- und Musiktherapeutin.

Valerij Serdjuk hat ebenfalls bereits bei seinen vorherigen Tätigkeiten Henstedt-Ulzburg gut kennengelernt: An der Olzeborchschule war er als Schulsozialpädagoge und hat sich zudem – nicht zuletzt da er fließend Russisch spricht – als Kulturmittler im „Zentrum der Hilfe“ engagiert. „Daher kannte ich auch schon Wenzel und Michelle vorab“, erklärt er. „Ursprünglich habe ich Soziale Arbeit studiert und konnte danach bei der Arbeit in vielen Gruppen und Projekten viele Erfahrungen sammeln – vor allem Einzelbetreuungen sind mir dadurch geläufig.“ Sei er direkt in die Beratung von Einzelfällen eingestiegen, werde es noch dauern, bis er sich in die Vielzahl an Themen bei der Arbeit in der Gemeinde einarbeiten könne. „Super läuft aber auch unser Miteinander innerhalb unseres Teams – wir machen viele kollegiale Besprechungen und nehmen uns Zeit für einen Austausch“, so Valerij Serdjuk.

„Dass die beiden als weitere Integrationsbeauftragte in der Gemeinde angefangen haben, schafft schon sehr viel Entlastung“, sagt Wenzel Waschischeck. „Aber wir liegen immer noch bei einem Betreuungsschlüssel von eins zu 195 – und bei jeweils 195 Personen in der Betreuung können wir es zum Beispiel nicht leisten, in Einzelfällen sozialpädagogisch noch mehr in die Tiefe zu gehen. Wir sind zwar besser aufgestellt, als manch andere Kommune, aber im Grunde genommen ist das noch nicht genug.“ Er freue sich, dass sich die Gemeinde Henstedt-Ulzburg im Bereich von Integration bereits über die Kreisgrenzen hinaus einen guten Namen erarbeitet habe. „Es gibt bei uns viele Erfolgsgeschichten von geglückter Integration“, ist er stolz. „Und das ist für alle Seiten ein absoluter Gewinn.“

2023 wurden in Henstedt-Ulzburg bislang 78 Geflüchtete aufgenommen, die Prognose geht von insgesamt 200 Personen in diesem Jahr aus. Neben einer kompetenten Betreuung legt die Gemeinde auch großen Wert auf eine gute Unterbring. Der angemietete Wohnraum und auch die neu errichteten Unterkünfte im Kirchweg sowie der Lindenstraße haben dafür bislang ausgereicht. „Aber um weiterhin alle zu uns geflüchteten Menschen gut unterbringen zu können, benötigt es neue Unterkünfte – das wurde auch bereits von der Politik anerkannt“, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Schmidt. Planungs- und Bauausschuss sowie Sozial- und Gleichstellungsausschuss hatten im Februar auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, Unterkünfte für 200 Geflüchtete und Wohnungslose neu zu errichten. Im Planungs- und Bauausschuss am 24. April hatten die Politiker:innen entschieden, dass eine Teilfläche an der Norderstedter Straße bebaut werden soll. „Dort sollen 40 bis 50 Wohneinheiten entstehen“, so Ulrike Schmidt. „Mit dem Vorhaben wird sich der Planungs- und Bauausschuss in seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl am 3. Juli befassen.“

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