Wie bekomme ich wichtige Dokumente aus Afghanistan

Informationsveranstaltung im Ratssaal wurde gut angenommen

Wie bekomme ich wichtige Dokumente aus Afghanistan – Informationsveranstaltung im Ratssaal wurde gut angenommen

Vor ziemlich genau einem Jahr haben die Taliban in Kabul die Regierung gestürzt und die Macht übernommen. Seitdem stellen sich viele zu uns geflohene Menschen aus Afghanistan: Wie bekomme ich nur die richtigen Dokumente aus meinem Heimatland?
Die Zustände in dem Land sind seit der Machtübernahme des Taliban-Regimes instabil, zahlreiche ehemalige Ortskräfte sind in der Hauptstadt Kabul untergetaucht. Nach einem aktuellen Report von Amnesty International werden die Rechte von Frauen und Mädchen massiv verletzt. Für viele Menschen aus Afghanistan ein Grund, vor allem weibliche Familienmitglieder aus dem Land nach Deutschland zu holen.

Dafür ist es notwendig alle erforderlichen Dokumente beisammen zu haben. Doch auch für afghanische Menschen, die in Deutschland leben, folgt oft ein fast aussichtsloser Kampf, die richtigen Papiere zu beantragen. Die sogenannte Tazkira, der afghanische Staatsbürgerschaftsausweis, bereitet die meisten Probleme. Müssen dafür doch Geburtsurkunden vorgelegt werden, die gerade für Menschen aus den ländlichen Regionen, schwer zu beschaffen sind. Oder wo bekommen afghanische Paare, die nach deutschem Recht heiraten wollen, ihre Ehefähigkeitsbescheinigungen her?

Um solche Fragen zu beantworten, hat die Gemeinde Henstedt-Ulzburg Anfang August im Ratssaal eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Herr Kanishka Naziry, ehemals im diplomatischen Dienst tätig, informierte ca. 30 interessierte Zuhörer*innen. Da nicht alle Fragen in der vorhandenen Zeit geklärt werden konnten, wurde am darauffolgenden Donnerstag spontan zusätzlich eine separate Sprechstunde im Rathaus angeboten.

„Es geht mir bei solchen Veranstaltungen auch darum, die zu uns geflohenen Menschen mehr zu beteiligen. Einige Fragen an diesem Tag betrafen nicht nur die afghanische Botschaft, sondern zeigten auch auf, dass es Probleme bei der Abstimmung deutscher Behörden untereinander gibt. Hier wäre ein strategischer Ansatz – wie so oft – hilfreich“, sagt Wenzel Waschischeck, Integrationsbeauftragter der Gemeinde Henstedt-Ulzburg und zieht trotz des schwierigen Themas ein positives Resümee der Veranstaltung: „Ich freue mich, dass wir so vielen Menschen mit ihren Anliegen helfen konnten.“

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