Zum Internationalen Frauentag ins Gespräch kommen
„Miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Künstlerin Feri Tabrisi, „ins Gespräch kommen mit Frauen, denn sie sind alle einzigartig und haben es in so vielen Bereich ungleich schwerer als Männer.“ Für dieses Ziel stellt Feri Tabrisi ihre Kunstwerke am Internationalen Frauentag im Rathaus Henstedt-Ulzburg aus. Besonders geflüchtete Frauen sind von Kriegs- und Fluchttraumatisierungen belastet, auch weil sie für die Unversehrtheit und das Wohl ihrer Kinder verantwortlich. Ganz aktuell zeigt sich dies bei den geflüchteten Frauen aus der Ukraine. Feri Tabrisi ist Künstlerin aus dem Iran und leitet die Kunststation der VHS in Henstedt-Ulzburg. Sie hat viele Biographien starker Frauen mit Fluchterfahrungen gesammelt und setzt diese in ihren Kunstwerken aus Recycle-Material in Scene, wie zum Beispiel bei „Goldene Frauen“: Auf unzähligen Holzschalen, eigentlich für Datteln und Speisen, stellt Feri Tabrisi die individuellen Frauen dar, jede einzelne Frau ist „Gold wert und besonders“, wie sie findet, „jede Frau ist einzigartig und hat ihre besondere Geschichte.“ Deswegen sind auf jeder goldenen Schale spezifische, individuelle Besonderheit der Frau eingearbeitet, der Name, ein besonderes Kürzel, ein individuelles Zeichen oder Bild.
Und tatsächlich, Feri Tabrisi ist am Internationalen Frauentag im Rathaus ständig im Gespräch: Zwei Frauen aus dem Süd-Sudan bestätigen: „Frauen sind gerade in Kriegen einer besonderen Belastung und Verantwortung ausgesetzt. Alle versorgen ihre Kinder und befinden sich mit ihnen auf der Flucht. Das sind große und oft nicht wertgeschätzte Aufgaben – und das nicht nur in Kriegszeiten.“ Ein junges Paar aus dem Iran überreicht Feri Tabrisi bunte Rosen und bewundert den glitzernden Fisch, der aus einer Vielzahl von alten CDs im Gemeinschaftsprojekt der Kunststation zusammengesetzt wurde – jede einzelne Schuppe glitzert und funkelt im Licht in verschiedenen Farben. Inzwischen hat sich im Rathaus eine Gruppe von Frauen und Männern um die Künstlerin versammelt und weil der Fisch noch keinen Namen hat, wird gemeinsam entschieden, ihn „Regenbogenfisch“ zu nennen, in Anlehnung an Marcus Pfisters Geschichte vom Regenbogenfisch, der allen anderen Fischen eine seiner glitzernden Schuppen schenkt, und durchs Teilen Freundschaft gewinnt.
Feri Tabrisi hat ihr Ziel erreicht, ins Gespräch zu kommen, mit Frauen und ihren besonderen Lebensgeschichten. „Vielleicht sollte häufiger Internationalen Frauentag sein“, findet Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber.