Stellungnahme der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zum Vorschlag der örtlichen FDP für ein gemeindliches Corona-Testzentrum

Die FDP Henstedt-Ulzburg hat den Vorschlag gemacht, ein Corona-Testzentrum in Henstedt-Ulzburg einzurichten, in dem sich testwillige Personen auf Kosten der Gemeinde einem Corona-Antigen-Schnelltest unterziehen können. Betreiberin des Testzentrums soll die Gemeinde Henstedt-Ulzburg sein. Die Gemeinde soll hierfür ein öffentliches Gebäude sowie das Personal (möglicherweise in Kooperation mit der Paracelsus-Klinik, Apotheken, Ärzteschaft und der Feuerwehr) zur Verfügung stellen und außerdem die Kosten für die Corona-Antigen-Schnelltests übernehmen. Testwillige Personen sollen sich bis zu 3x wöchentlich unentgeltlich auf Kosten der Gemeinde testen lassen können.

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat den Vorschlag der FDP zwischenzeitlich geprüft und hierfür zunächst eine Stellungnahme des Kreises Segeberg, als zuständiger Behörde für alle Fragestellungen zum Infektionsschutz, eingeholt. Der Kreis Segeberg positioniert sich wie folgt:

„Der Kreis Segeberg betrachtet Antigen-Test-Aktionen nach wie vor mit Skepsis. Erst bei mehrmaliger Testung in der Woche erzielen diese eine sicherere Aussagekraft. Der Kreis zweifelt daher weiterhin an Sinnhaftigkeit und Zuverlässigkeit von einmaligen Antigen-Schnelltests, wenn keine Symptome vorliegen. Gesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut teilen diese Einschätzung. „Wie im Dezember, als es vor Weihnachten um eine Schnelltest-Aktion in Bad Segeberg ging, würden wir eine solche Initiative in Henstedt-Ulzburg zur Kenntnis nehmen, aber nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Art der Testung verschiedene Ungewissheiten und Risiken birgt“, sagt Landrat Jan Peter Schröder. Antigen-Schnelltests seien nur ein Baustein von vielen im Zuge der Pandemiebekämpfung und immer nur eine Momentaufnahme. Ein negatives Ergebnis könne bereits ein paar Stunden oder ein, zwei Tage später ganz anders aussehen. Zudem gebe es aufgrund der geringen Sensitivität von Schnelltests immer wieder auch falsch-negative Testergebnisse. Bedeutet: Jemand kann ansteckend sein, obwohl es der Schnelltest nicht anzeigt. Deswegen ist es nach Auffassung des Gesundheitsamtes äußerst wichtig, die AHA-L-Regeln auch mit Testung weiterhin konsequent einzuhalten – also Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen und Lüften.“ (Quelle: Stellungnahme des Kreises Segeberg, Pressesprecherin Sabrina Müller, 12. Januar 2021)

Neben der skeptischen Haltung des Kreises Segebergs gegen Antigen-Schnelltest-Aktionen insgesamt sprechen aus Sicht der Gemeinde Henstedt-Ulzburg auch andere Kriterien gegen ein gemeindliches Corona-Testzentrum. Neben dem organisatorischen und personellen Aufwand sind dies die hohen Kosten, die bei der Einrichtung und dem Betrieb dieses Testzentrums entstünden. Diese Kosten wären durch die öffentliche Hand, sprich die Allgemeinheit, zu tragen.

Der Gemeinde Henstedt-Ulzburg sind allerdings private Bestrebungen bekannt, im Gemeindegebiet ein Corona-Schnelltestzentrum einzurichten. Auch wenn der Kreis Segeberg Antigen-Test-Aktionen generell skeptisch gegenübersteht, wird die Gemeinde Henstedt-Ulzburg die Einrichtung und den Betrieb eines privaten Corona-Schnelltestzentrums wohlwollend begleiten. Sollte diese private Initiative erfolgreich sein, könnte der Wunsch der FDP nach einem Corona-Schnelltestzentrum in Henstedt-Ulzburg – das darüber hinaus keine Kosten für die öffentliche Hand verursacht – Wirklichkeit werden.

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