Viele Ideen für die Ortsentwicklung - Ergebnisse der IGEK-Bürgerwerkstatt im Alstergymnasium

Etwa 60 Bürgerinnen und Bürger Henstedt-Ulzburgs sind am Samstag, den 22. Juni 2019 im Alstergymnasium zusammengekommen, um über Henstedt-Ulzburgs Zukunftsvision, „hu2030+“ (auch bekannt als „IGEK“) zu diskutieren.

Die IGEK-Projektleiterin Kristi Grünberg gab am Anfang der Veranstaltung einen kurzen Rückblick in die Bürgerbeteiligungsphase im Jahr 2018. Im März 2019 wurde die Bestandsaufnahme erfolgreich abgeschlossen. Nahezu 1000 Vorschläge und Anregungen sind beim IGEK-Team eingegangen, welche in Schwerpunktsetzungen gebündelt wurden und bei der Veranstaltung am Samstag als Diskussionsgrundlage dienten. „Nutzen Sie den Tag, um Henstedt-Ulzburg neu zu denken“, gab Bürgermeister Stefan Bauer den Teilnehmenden mit auf den Weg.

In der folgenden Gruppenarbeitsphase machten die Teilnehmenden teilweise unterschiedliche Standpunkte deutlich, die Gespräche verliefen aber durchweg fair und konstruktiv. Die Ergebnisse wurden abschließend im Plenum vorgetragen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich, dass die Bürgerinnen und Bürger noch mehr in die Planungen im Ort eingebunden werden.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in der Übersicht:

Verkehr und Mobilität
Zum Verkehr liegen einige Konzepte innerhalb der Gemeinde bereits vor. Das Verkehrsstrukturkonzept ist weiterhin als aktuell zu betrachten und beinhaltet notwendige Entwicklungen und Maßnahmen innerhalb der Gemeinde, die auch im Zuge vom IGEK umgesetzt werden könnten. Bei der Veranstaltung hat man sich deshalb vor allem der Frage gewidmet, ob die Bürgerinnen und Bürger bereit wären, das Auto stehen zu lassen oder gar abzugeben – und welche Voraussetzungen für einen Umstieg erfüllt sein müssten. Das Ergebnis zeigte, dass für solch eine Entscheidung sowohl die Fuß- und Radwege als auch der ÖPNV kräftig ausgebaut werden müssten (breitere Gehwege, Fahrradstraßen, Bürgerbus, E‑Ladestationen für Autos und Räder, etc.). Zudem muss dabei die Gleichbehandlung von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern erfolgen (von der autogerechten Denkweise wegkommen).

Grün und Gewerbe
Grundsätzlich kamen die Teilnehmenden zum Ergebnis, dass einer Gewerbeentwicklung nichts im Wege stehe – solange bestimmte Kriterien bei jeder neuen Ausweisung erfüllt werden. Z.B. soll bei jeder Fläche darauf geachtet werden, dass die Durchgrünung konsequent bewahrt bleibt, zudem muss genügend Ausgleichsfläche bei jeder Entwicklung garantiert werden. Durch Entwicklung und Planung zusammenhängender Ausgleichsflächen, Schutz- und sonstiger Naherholungsgebiete würde im Ort dadurch ein grünes Netzwerk entstehen, das sich über ganz Henstedt-Ulzburg erstreckt. Auch im Zusammenhang Grün und Freiraumqualität wurden die Ortsteilzentren Ulzburg-Mitte und Rhen in den Fokus genommen – dort soll eine Gestaltung der Zentren in der Form stattfinden, dass die Aufenthaltsqualität verbessert und dadurch eine mögliche Re-Aktivierung der bestehenden (leerstehenden) Ladenflächen erzeugt wird.

Freiraum und Freizeitinfrastruktur
Vorgegeben wurde, die Ortsteilzentren grüner zu entwickeln. Der Bürgerpark soll zudem als qualitativer Freiraum ins IGEK integriert werden. Dezentral sollen auch Sport- und Begegnungsstätten für alle Bürgerinnen und Bürgern öffentlich zugänglich werden. Ein Wunsch der Teilnehmenden sind außerdem Räumlichkeiten für große Veranstaltungen.

Bildung, Erziehung, Soziale Infrastruktur
Ein Wunsch für eine deutlich bessere Kommunikation zwischen den bestehenden Angeboten, Netzwerken oder Ereignissen wurde als Priorität thematisiert. Das „Wir-Gefühl“ muss gestärkt werden. Zudem sind alle Angebote der Sozialen Infrastruktur (inkl. KiTas) bei jeder neuen Wohnbauentwicklung automatisch mitzubetrachten.

Ortsstruktur und Wohnen
Grundsätzlich bestand bei den Teilnehmenden der Wunsch nach neuen Wohnformen für Jung und Alt. Dabei soll die Förderquote von sozialem Wohnraum bei Wohnbauentwicklungen mindestens 20% betragen. Allerdings hat der Zeitrahmen der Bürgerwerkstatt für eine weiterführende Diskussion nicht ausgereicht. Es standen noch offene Fragen im Raum – z.B. welche Ortsstruktur in Henstedt-Ulzburg als „dörflich“ oder „urban“ ausgezeichnet wird oder in welchem Maße man überhaupt noch wachsen möchte. Hierzu wurde zusammen entschieden, eine weitere Veranstaltung nur dem Thema Wohnen zu widmen. Diese sollte direkt nach der Sommerpause stattfinden.

Die Ergebnisse aller Thementische werden nun nach der Sommerpause (sowie nach dem zusätzlichen Themenworkshop zum Thema Wohnen) mit den bisherigen Aussagen und Vorstellungen der Gemeindepolitik verglichen und zusammengebracht. Die endgültige Festlegung der Politik auf die Schwerpunkte und Zielsetzungen des Zukunftskonzepts „hu2030+“ soll noch im Jahr 2019 erfolgen, die Spezifizierung des Konzepts inklusive einer Umsetzungsstrategie wird dann im Jahr 2020 fertiggestellt.

Die vorläufigen Ergebnisse der Veranstaltung können Sie auf www.henstedt-ulzburg.de/medienbibliothek.html einsehen. Über weitere Veranstaltungseinladungen informieren wir Sie laufend über die lokale Presse und unsere Webseite.

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