Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Aktionswoche 19. – 25. November 2018
Frauenbeauftragte in Einrichtungen der Behindertenhilfe

1/3 aller Frauen ab 15 Jahren haben körperliche und / oder sexuelle Gewalt mindestens einmal oder auch mehrfach in Ihrem Leben erfahren (Ergebnis der EU-weiten Erhebung von 03/2014). Mädchen und Frauen mit Behinderungen sind doppelt so häufig von jeglichen Formen von Gewalt betroffen wie Mädchen und Frauen ohne Beeinträchtigungen. Das belegt eine im Auf­trag des Bundesfamilienministeriums durchgeführte Studie vom Herbst 2012.

Demgegenüber haben Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen jedoch nur einge­schränkten Zugang zum Hilfesystem.

Vor diesem Hintergrund arbeitet das Projekt „SUSE – sicher und selbstbestimmt“ von mixed pickles e.V. daran, einer­seits Frauen und Mädchen mit Behinderungen zu stärken und gleichzeitig die regi­onale Vernet­zung und die Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren der Anti-Gewalt-Arbeit und der sogenannten Behindertenhilfe zu verbessern. Seit Herbst 2017 gibt es regelmäßige SUSE-Netzwerktreffen im Kreis Segeberg.

Ebenso seit 2017 ist es verpflichtend, dass jede Werkstatt für Menschen mit Behinderung eine Frauenbeauftragte bereitstellt. Frauenvertreterinnen können nur Frauen mit einer geistigen/ körperlichen Be­hinderung werden, sie müssen entsprechend geschult und unterstützt werden.

Henstedt-Ulzburg ist mit ihrem „Aktionsplan Inklusion“ Vorreiterin. In den letzten Jahren wur­den ver­schiedene vorbereitende Fortbildungsveranstaltungen für Frauen mit Behinderungen angeboten. In 2018 und 2019 nun werden aus Bundesmitteln geförderte mehrtägige Schulun­gen für die angehenden Frauenbeauftragten der umliegenden Werkstätten in Barmstedt stattfinden.

In Werkstätten für Menschen mit Behinderungen im Kreis Segeberg sind verschiedene Frauen­beauftragte bereits tätig. Warum sind diese Frauen Frauenbeauftragte? Wie unterstützen die Frauenbeauftragten Frauen in den Werkstätten? Was tun sie bei Gewalt und Belästigung gegen Frauen?

Welche Rechte haben Frauen mit Behinderung? Was brauchen Frauenbeauftragte, um eine gute Frauenbeauftragte zu sein? Warum sollte es Frauenbeauftragte nicht nur in Werkstätten, sondern auch in Wohneinrichtungen geben?

Es ist gut, dass es Frauenbeauftragte gibt.

Aber Frauen mit Behinderungen wünschen sich noch mehr:

• Ihre Forderung ist, dass es Frauenbeauftragte nicht nur in den Werkstätten geben sollte, sondern auch in den verschiedenen Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
• Außerdem sollte ein Schutzkonzept mit Handlungsleitfaden in allen Einrichtungen verpflich­tend sein.