Erzählcafé im Kerinnes-Haus: Zeitzeugen berichten über die Bombennächte 1943 und die Folgen
Am Donnerstag, den 2. August 2018 findet von 15.00 – ca. 17.00 Uhr im ehemaligen Behelfsheim Kerinnes-Haus am Kringelweg 99, Tangstedt eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen der sogenannten „Operation Gomorrha“ vor 75 Jahren statt. Sie hatten in ihrer Kindheit 1943 die Bombenangriffe auf Hamburg und die Folgen erlebt. Sie berichten von den Nächten in Kellern und Bunkern und ihrer Flucht aus der brennenden, zerstörten Stadt ins nördliche Umland, wo sie als Ausgebombte unterkamen und in den Folgejahren als sogenannte Butenhamburger ansässig wurden.
Damals konnten einige Familien in provisorische Behelfsheime für Ausgebombte, den sogenannten Ley-Hütten, ziehen. Eines dieser Holzhäuschen steht noch heute nahezu unverändert in der Gemeinde Tangstedt am Kringel. Das Gebäude, das nach seinen langjährigen Bewohnern - dem Ehepaar Kerinnes - benannt ist, wurde letztes Jahr unter Denkmalschutz gestellt. Es soll zu einem Mikromuseum und regionalen Lern- und Erinnerungsort werden. Die Archive Tangstedt, Norderstedt und Henstedt-Ulzburg wollen diese authentische Stätte bereits jetzt für das Zeitzeugengespräch nutzen. Interessierte Zuhörer sind hierzu sehr willkommen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für Getränke und Kuchen wird gebeten. Da die Räumlichkeiten nur begrenzt Platz bieten, ist eine Anmeldung unter Tel. 04193/963-114 oder per E-Mail: archiv@tangstedt.stormarn.de erforderlich.
Leider ist der abseits gelegene Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen. Das ehemalige Behelfsheim befindet sich zwischen dem Tangstedter Ortsteil Wilstedt und dem Henstedt-Ulzburger Ortsteil Rhen direkt neben dem beschilderten Parkplatz zum Badesee „Costa Kiesa“ am Kringelweg – gegenüber vom Spargel- und Erdbeerhof Bolhuis.