Im März dieses Jahres hat das höchste Gericht in Nepal ein Besteigungsverbot für den Mount Everest für blinde und doppelt amputierte Alpinisten aufgehoben. Es verstoße gegen den Geist der nepalesischen Verfassung, Menschen den Zutritt zum weltweit höchsten Berg zu verwehren. „Es muss nicht gleich der Mount Everest sein“, sagt Britta Brünn, Behindertenbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, „aber auch Menschen mit Handicap müssen die Möglichkeit haben, zu verreisen.“

Menschen mit Behinderungen, Rollstuhlfahrer, Senioren und Familien mit Kindern haben besonderen Informationsbedarf bei der Reiseplanung, ob die örtlichen Gegebenheiten für sie komfortabel sind und den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Die Behindertenbeauftragten Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer haben sich deshalb einmal in Henstedt-Ulzburg und im Internet umgesehen und im Folgenden nützliche Tipps zum barrierefreien Reisen zusammengetragen.

In einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin eines Reisebüros in Henstedt-Ulzburg wurden die beiden auf die Unterstützung der Bahn sowie der Fluggesellschaften hingewiesen. Auch Flusskreuzfahrten können auf die Bedürfnisse der Menschen mit Einschränkungen geeignet sein. Selbstverständlich unterstützen die MitarbeiterInnen der Reisebüros die Vorbereitungen von Reisen für Menschen mit Handicaps.

Fluglinien sind beispielsweise verpflichtet, Passagiere mit eingeschränkter Mobilität zu transportieren und ihnen Betreuung anzubieten. Dafür muss die/der Betroffene mindestens 48 Stunden vor der angegebenen Abflugzeit sein Bedürfnis nach Unterstützung am Flughafen, der Fluggesellschaft oder dem Reiseanbieter melden. Der Flughafen oder die Fluggesellschaft darf keine zusätzlichen Kosten in Rechnung stellen, die mit dem Transport eines mobilitätseingeschränkten Fluggastes verbunden sind. Nützliche Informationen zum Thema Reisen sind u.a. auf der Internetseite www.myhandicap.de zu finden.

Die Deutsche Bahn bietet einen Mobilitätsservice an. Dieser ist von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr unter der Telefonnummer 0180 6 512 512 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) bzw. per E-Mail unter msz@deutschebahn.com erreichbar. Weitere Informationen stellt die Bahn außerdem in der App „DB Barrierefrei“ bereit.

Der ADAC stellt in seiner Webanwendung https://maps.adac.de/ unter der Rubrik „Nützliche Adressen“ Reisen für Alle zertifizierten Betriebe dar. Somit können Menschen mit Behinderungen, Senioren und Familien mit Kindern die für sie notwendigen Informationen einfach bei ihrer Suche oder Routenplanung berücksichtigen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus hat Vorschläge für das barrierefreie Reisen unter http://www.germany.travel/de/barrierefreies-reisen/barrierefreies-reisen/barrierefreies-reisen.html zusammengefasst.

Der Verein „BürgerAktiv Henstedt-Ulzburg e.V.“ bietet jedes Jahr (2018: 24. Juli und 9. August) zwei Tagesausflüge für Menschen mit körperlichen Einschränkungen an. Dafür mietet der Verein einen speziellen Reisebus mit einer Rollstuhlrampe. In diesem Jahr geht es nach Grömitz an die Ostsee. In der Strandhalle sind für alle Gäste Plätze zum Mittagessen reserviert worden. Danach besteht die Gelegenheit zum Bummeln auf der Strandpromenade. Die Kosten für die Busfahrt werden von dem Verein BürgerAktiv übernommen. Das Mittagessen zahlt jeder Gast selber. Anfragen und Anmeldungen bei Birgit Sommer Tel. 04193 / 97709 oder freitags von 10.00–12.00 Uhr in der Geschäftsstelle des Vereins, Rathausplatz 3 sowie telefonisch unter 04193 / 9664513.

Als Behindertenbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist es Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer wichtig, Betroffene über ihre Möglichkeiten zu informieren. Sollten Sie Unterstützung und Beratung benötigen, setzen Sie sich gerne per E-Mail unter behindertenbeauftragte@h-u.de mit Ihnen in Verbindung oder kommen Sie zu ihren Sprechstunden. Die Sprechstunden finden jeden 2. Donnerstag im Monat in der Zeit von 16 bis 18 Uhr und jeden 4. Freitag im Monat in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr im Rathaus der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, Rathausplatz 1 in Raum 1.01 (1. Obergeschoss) statt. Einen Anmeldebogen für die Sprechstunde finden Sie auf den Internetseiten der Behindertenbeauftragten.