Info-Reihe zu den Veränderungen in der Verwaltung Hier: Fachbereich 1 – Verwaltungssteuerung und -service
Auf die Verwaltung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg kommen tiefgreifende Veränderungen zu und damit Herausforderungen, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in naher Zukunft bewältigt werden müssen. So auch im Fachbereich 1 – Verwaltungssteuerung und ‑Service:
Der Fachbereich 1 bündelt alle Serviceleistungen der Gemeindeverwaltung, die zur Aufrechterhaltung eines reibungslosen Ablaufs im Alltag notwendig sind. An der Spitze dieses Fachbereichs steht der Büroleiter, Jens Richter, der die administrative Führung im Rathaus innehat und dem die Sachgebiete, Allgemeine Organisation, EDV, Personal, Kämmerei, Kasse und Zentrale Dienste zugeordnet sind.
Ob es um Einstellungen, Höhergruppierungen oder veränderte Arbeitszeitmodelle geht, Wartung und Pflege der PCs, Stellenbeschreibungen und -bewertungen der Mitarbeiter oder um den Haushalt und das Finanzwesen der Gemeinde mit all seinen Einnahmen und Ausgaben sowie dem gesamten Steuerwesen: auch wenn nicht unmittelbar publikumswirksam, so werden hier die Grundlagen gelegt und weiterentwickelt, um unsere Verwaltung auf aktuellem Stand zu halten und in die Zukunft auszurichten.
Insbesondere das Ausrichten an der Zukunft birgt immer größere Herausforderungen für alle Mitarbeiter, da durch zunehmende Auflagen, Richtlinien und Verordnungen durch Europa, Bund und Land, Verwaltungsabläufe schwieriger und zeitintensiver werden. Auch das Umsetzen vieler dieser Regelwerke, verarbeitet in Dienstanweisungen, wird vom Fachbereich 1 geleistet.
Die größte zu erwartende Veränderung der kommenden Jahre in der Gemeindeverwaltung hängt mit dem Haushalt zusammen bzw. mit der Methode, wie er berechnet wird. Auf der Basis eines einstimmigen Beschlusses der Gemeindevertretung wird Henstedt-Ulzburg seinen Haushalt in den nächsten Jahren auf die doppelte Buchführung (Doppik) umstellen. Die Kommune steht damit wie viele Gemeinden und Städte im Land vor dem Kraftakt, ihren Haushalt von der bisher in Verwaltungen angewendeten Kameralistik auf die bereits in Unternehmen übliche doppelte Buchführung umzustellen. Viele andere Kommunen haben auch bereits die Umstellung abgeschlossen.
Während bei der Kameralistik bisher nur Einnahmen und Ausgaben abgebildet werden, kommen mit der doppelten Buchführung Aufwendungen und Erträge einschließlich Vermögensrechnung nach kaufmännischen Grundsätzen hinzu. Um die Doppik einzuführen, muss zunächst das gesamte Vermögen der Gemeinde erfasst und bewertet werden. „Dies umfasst alle Vermögenswerte, die im Eigentum der Gemeinde sind, wie beispielsweise Straßen, Kanäle und Gebäude“, erklärt die Kämmerin Bärbel Brix. „Diese zu erfassen und mit einem Wert zu versehen, ist aufwendig und zeitintensiv.“ Zur Bewältigung dieser Aufgabe sind alle Fachbereiche gefordert, der Kämmerei zuzuarbeiten; aber insbesondere das Bauamt ist Hauptbetroffener, da dort die meisten (und auch größten!) Vermögenswerte der Gemeinde verwaltet werden.
Am Ende dieses Projekts, das ca. 3-5 Jahre dauern wird, und der vollständigen Erfassung des Anlagevermögens, steht die sogenannte Eröffnungsbilanz. Darauf aufbauend sind in künftigen Jahresabschlüssen wirtschaftliche Ergebnisse nach Gewinnen und Verlusten und der damit einhergehenden Entwicklung des Eigenkapitals ablesbar. Auf dieser Basis wird der Haushalt im Sinne einer produktorientierten Steuerung nach Zielen und Kennzahlen weiterentwickelt.
„Die Umstellung auf die doppelte Haushaltsführung ist ein Projekt der ganzen Gemeindeverwaltung, das im laufenden Betrieb umgesetzt werden muss und auch die Kommunalpolitik mit einbezieht, da auch sie den Umgang mit diesem Instrument erlernen muss“, betont Bürgermeister Stefan Bauer. „Die Herausforderung besteht insbesondere darin, diesen Veränderungsprozess mit den vielen weiteren Großprojekten der Verwaltung, die bereits heute vorhanden sind, in Einklang zu bringen – eine Herausforderung die wir als Verwaltung annehmen und auch meistern werden.“