Unterschriften für weiteren Kinderarzt in Henstedt-Ulzburg an die KVSH übergeben
Am vergangenen Dienstag hat Bürgermeister Stefan Bauer zusammen mit Sandy Leberecht die gesammelten Unterschriften für eine weitere Kinderarztstelle in Henstedt-Ulzburg an die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) übergeben. Im Rahmen eines Ortstermins bei der KVSH in Bad Segeberg hat Frau Bianca Hartz, Leiterin der Abteilung „Zulassung/Praxisberatung“, die Unterschriften entgegengenommen. Frau Leberecht, als Mutter von zwei Kindern selbst von der schwierigen Kinderarztsuche im Ort betroffen, hatte eine Online-Petition für einen weiteren Kinderarzt in Henstedt-Ulzburg gestartet und innerhalb kurzer Zeit 1.247 Unterschriften gesammelt.
Die Unterschriftenübergabe wurde außerdem genutzt um mit Frau Hartz ein persönliches Gespräch über die Kinderarztsituation in Henstedt-Ulzburg zu führen. Die Abteilungsleiterin wies abermals auf die Gesetze der Bedarfsplanung hin, wonach im Kreis Segeberg eine Überversorgung von 141% besteht. Dies habe zur Folge, dass der zuständige Zulassungsausschuss, einen Antrag auf weitere Kinderarztstellen im Kreisgebiet ablehnen müsse.
In diesem Zusammenhang wurde auch auf das Thema Sonderbedarfszulassung eingegangen, einen Weg den Bad Bramstedt zuletzt erfolgreich eingeschlagen hatte, um dennoch eine weitere Kinderarztstelle vom Zulassungsausschuss bewilligt zu bekommen.
Der Weg einen Sonderbedarf anzumelden, steht Henstedt-Ulzburg theoretisch ebenfalls offen, der Antrag an den Zulassungsausschuss kann allerdings nicht durch die Gemeinde erfolgen, sondern muss von einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt direkt gestellt und gut begründet werden. Bürgermeister Bauer betonte, dass dieser Bedarf für eine weitere Kinderarztstelle aufgrund der Resonanz aus Henstedt-Ulzburg sicher bestehe, nicht zuletzt weil die Metropolregion im Norden Hamburgs auch perspektivisch weiter wachsen werde und für junge Familien attraktiv ist und bleiben soll. Sollte sich eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt finden, die bzw. der einen Antrag auf Sonderzulassung stellen möchte, wird die Gemeindeverwaltung diesen selbstverständlich mit Informationen zur positiven Entwicklung der Gemeinde unterstützen.
Inwieweit ein Antrag auf Sonderbedarfszulassung für einen weiteren Kinderarzt in Henstedt-Ulzburg Aussichten auf Erfolg hätte, ließ Frau Hartz offen, betonte aber, dass dafür in der Bedarfsplanungsrichtlinie enge Kriterien definiert sind. So könnten die vorhandenen Kinderärzte in der Region beispielsweise Widerspruch gegen eine weitere Kinderarztstelle einlegen.
Eine gute Nachricht konnten Stefan Bauer und Sandy Leberecht aus dem insgesamt konstruktiven Gespräch bei der KVSH mitnehmen: Frau Hartz bestätigte, dass ab 1. Juli 2016 die lange Zeit vakante Stelle in der Gemeinschaftspraxis von Dres. Allroggen und Benzing in der Maurepasstraße durch eine Kinderärztin in Vollzeit besetzt werden wird.