Ein Meer aus Pink – rund 500 Interessierte kamen zur Anti-Gewalt-Aktion „One Billion Rising“
Leichtfüßig gegen ein schwerwiegendes Thema: Rund 500 Interessierte kamen zur Aktion „One Billion Rising“ auf den Marktplatz vor dem City Center Ulzburg. Mit pinkfarbenen Accessoires und auch den T-Shirts, die im Rahmen der Aktion verteilt wurden, setzten sie sich für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit – in weltweiter Solidarität – ein. Nach einem Warm-Up mit der Sambaband „Unidos de Hamburgo“ wurde von allen die Choreografie zu „Spreng die Ketten“ getanzt.
„Ich freue mich besonders, dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg mit der Anti-Gewalt-Aktion ‚One Billion Rising‘ zum fünften Mal ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt in ihrem Grußwort. „Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat wieder die Schirmherrschaft für diese Aktion übernommen.“ Wie sie erklärte, sei es in ihren Augen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für alle, sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einzusetzen. Ulrike Schmidt dankte der Politik, die diese Aktion fraktionsübergreifend und einstimmig unterstützt, aber vor allem auch der Gleichstellungsbeauftragten von Henstedt-Ulzburg, Svenja Gruber. Sie hatte das Event mit Hilfe vieler Beteiligter gemeinsam mit Jennifer Winter vom Tanzstudio Winter, der Bad Bramstedter Tanz- und Bewegungstherapeutin Melanie Nowak, dem CDU-Gemeindevertreter und Ideengeber Waldemar Bianga, Barbara Eibelshäuser von den Frauenfachberatungsstellen sowie der Sambaband „Unidos de Hamburgo“ federführend auf die Beine gestellt. „‘One Billion Rising‘ – eine Milliarde Menschen erheben sich weltweit gegen Gewalt an Frauen“, erklärte sie sichtlich ergriffen, wie viele Menschen in Henstedt-Ulzburg zu der Anti-Gewalt-Aktion auf den Marktplatz kamen. „Mit der ‚One Billion Rising‘-Aktion in Henstedt-Ulzburg solidarisieren wir alle uns öffentlich: Mit den aktuellen feministischen Protesten im Iran – Jin, Jiyan, Azadî = Frauen, Leben, Freiheit. Wir fordern ebenso Frauenrechte in Afghanistan – wir haben Euch nicht vergessen! Und wir verurteilen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und insbesondere die geschlechtsspezifische Gewalt als Kriegswaffe. Und natürlich stellen wir uns genauso gegen häusliche Gewalt und Femizide hier in Deutschland, in Schleswig-Holstein und bei uns in Henstedt-Ulzburg!“ Der Gleichstellungsbeauftragten war besonders wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass es Hilfe gibt. Das bundesweite Hilfetelefon 0800-116 016 sei rund um die Uhr erreichbar. Vor Ort gebe es verschiedene Fachberatungsstellen in Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Norderstedt und Bad Segeberg, von denen verschiedene Kolleginnen zur Aktion auf den Marktplatz kamen, um Gesicht zu zeigen.
Mit einer besonderen Message wandte sich Waldemar Bianga an die Menge. „Als Mann möchte ich ein wichtiges Statement abgeben: Die meisten Opfer sind weiblich – und die meisten Täter sind männlich. Hilfe ist wichtig für Frauen – aber noch wichtiger ist, dass wir Männer uns ändern“, so der Gemeindevertreter. „Wann ist ein Mann ein Mann? Muss man als Mann ‚stark, potent und mächtig‘ sein? Für mich ist diese Art von Männlichkeit toxisch – wir Männer müssen uns ändern! Wir Männer müssen uns von dieser schädlichen Männlichkeit emanzipieren – dann haben wir auch für Frauen viel gewonnen.“