Pinke Power: Zahlreiche Interessierten kamen zur Anti-Gewalt-Aktion „One Billion Rising“

Rund 300 Interessierte kamen zu „One Billion Rising“ in Henstedt-Ulzburg.

Eine wahrlich bewegende Aktion fand am 14. Februar in Henstedt-Ulzburg statt: Rund 300 Besucher:innen tanzten auf dem Marktplatz vor dem City Center Ulzburg mit, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit zu setzen. „One Billion Rising“ ist eine globale Anti-Gewalt-Aktion, die in der Gemeinde Dank der Sozialen AG, die das Event organisiert hatte, ein lokales Gesicht bekam. Als ein Teil dieses Zusammenschlusses übernahm der Verein Henstedt-Ulzburg Bewegt federführend die Organisation – und sorgte für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Nach einem Warm-Up mit der Sambaband „Unidos de Hamburgo“ wurde von allen die Choreografie zu „Spreng die Ketten“ getanzt.

„Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Schicksal, sondern weltweit verbreitet und eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Betroffen sind weltweit eine Milliarde Frauen und Mädchen. Aber wir müssen den Blick gar nicht weit in die Ferne richten, auch bei uns existiert die Problematik“,

sagte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt bei der Begrüßung.

„So ernst uns das Thema auch ist – ich wünsche uns allen bei dieser besonderen Aktion vor allem viel Spaß.“

Sie machte deutlich, dass die Anti-Gewalt-Aktion in Henstedt-Ulzburg von einer starken Gemeinschaft unterstützt wurde. Dazu gehörten neben der Sozialen AG auch Ideengeber und CDU-Gemeindevertreter Waldemar Bianga, Barbara Eibelshäuser von der Frauenfachberatungsstelle Bad Segeberg, Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber und Martina Pfalzgraf aus der Verwaltung. Die Tanzschule Winter von Jenny Winter aus Henstedt-Ulzburg hat die Choreografie zu „Break the Chain – Spreng die Ketten“ erarbeitet und tanzte die Bewegungen auf der Bühne vor. Tanztherapeutin Melanie Nowak aus Bad Bramstedt übernahm die Moderation und brachte allen den Sinn des Tanzes sowie der einzelnen Bewegungen näher. Ulrike Schmidt dankte nicht nur allen Beteiligten, sondern auch dem Sponsor „World of Sweet“, der Süßigkeiten in Bio-Qualität zur Verfügung stellte, und der Gemeindepolitik, die diese Aktion fraktionsübergreifend sowie einstimmig unterstützt. So konnte die Gemeinde wieder die Schirmherrschaft übernehmen und dafür sorgen, dass pinkfarbene T-Shirts an alle Interessierten verteilt wurden.

„Uns ist wichtig: Es gibt Hilfe! Das bundesweite Hilfetelefon 116 016 ist 24 Stunden in vielen verschiedenen Sprachen erreichbar“,

erklärte Melanie Nowak eine der zentralen Botschaften hinter der Aktion.

„Und vor Ort beraten Kolleg:innen der Frauenfachberatungsstellen.“

Mit Barbara Eibelshäuser war eine dieser Kolleg:innen direkt mit auf der Bühne.

„Wir haben heute mit Spannung die Entscheidung des Bundesrats abgewartet und sind froh, dass dem Gewalthilfegesetz zugestimmt wurde! Es stellt erstmals bundegesetzlich sicher, dass gewaltbetroffene Frauen einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung haben“,

erklärte die Fachfrau aus der Frauenfachberatungsstelle Bad Segeberg. Waldemar Bianga kritisierte in seiner Ansprache die so häufig geschehende Täter-Opfer-Umkehr.

„Wenn ich lese, dass ein Mann seine Frau umgebracht hat, weil sie in verlassen hat, dann ist das meiner Meinung nach falsch, denn der Mann hat seine Frau umgebracht, weil er ein Täter ist“,

sensibilisierte er für dieses Thema und verabschiedete sich mit den starken Worten:

„Ich bin ein Feminist!“

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