Elternabend zur Medienkompetenz war ein Riesenerfolg
Wo bewegt sich mein Kind im Netz? Was steckt hinter den ganzen Angeboten, die genutzt werden? Und kenne ich mich selber genug aus im Netz, um Gefahren zu erkennen? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Eltern, wenn sie sehen, wie viel Zeit ihre Kinder bereits im Grundschulalter mit dem Smartphone verbringen.
In dem mit 256 Personen sehr gut gefüllten Forum des Alstergymnasiums bekamen Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler am vergangenen Donnerstag Antworten auf alle Fragen rund um das Thema „Medienkompetenz“. Andreas Wolf vom „Offenen Kanal“ in Kiel (OKSH) führte launig-kompetent und für Laien (und das sind zahlreiche Erwachsene im Hinblick auf die Vielfalt der Möglichkeiten der digitalen Welt) gut verständlich durch das Thema. Der Vortrag toppte alle Erwartungen!
Die wichtigste Erkenntnis von Andreas Wolf: „Kommen Sie mit Ihren Kindern ins Gespräch!“ Smartphone und Co. dürfen nicht verteufelt werden, sondern Kinder und Jugendliche müssen lernen, damit umzugehen – aber mit Begleitung! „Beim Kauf des ersten Fahrrads nehmen sich die Eltern viel Zeit, ein geeignetes Fahrrad sorgfältig auszuwählen, die Kinder intensiv in die Nutzung einzuweisen und Sicherheitsaspekte im Verkehr zu vermitteln.“ Andreas Wolf vergleicht das erste Fahrrad mit dem ersten Smartphone: „Beim Smartphone wird die Schublade geöffnet und ein noch vorhandenes Gerät weitergereicht –meist ohne Einweisung.“
75% der 10-Jährigen besitzen heutzutage ein Smartphone, bei den 15-Jährigen spricht Andrea Wolf von „Vollversorgung“. Für ihn stellt sich nicht die Frage, ob das Thema „digitale Medien“ wichtig ist, sondern, wie eine bewusste Medienerziehung in der individuellen digitalen Welt gelingen kann. Chancen, wie Vernetzung und Suchmöglichkeiten, aber auch Risiken, wie unerwünschtes Weiterleiten von Nacktbildern oder versteckte Ansprache von Pädophilen im Netz, wurden aufgezeigt. Viele Eltern wurden sehr nachdenklich – das Gute jedoch war die Erkenntnis, mit diesen Sorgen und Nöten nicht allein zu sei:
Denn in der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Thomas Häuser, Sprecher des AK „Gewaltprävention an Schulen“, stellten sich lokale Beratungs- und Unterstützungsangebote vor und zeigten auf, welche jeweiligen Hilfen es rund um das Thema „Mediennutzung“ für Eltern und Kinder/Jugendliche in Henstedt-Ulzburg gibt: Sylvie Manke, 1. Vorsitzende vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) berät in Einzelfällen und vermittelt in das breite Beratungsangebot, die VHS, vertreten durch EDV-Dozent Herbert Werner, bietet Kurse zur Medienkompetenz für Eltern und Jugendliche an, Tina Koschmieder von der Erziehungsberatungsstelle im Haus der sozialen Beratung in Henstedt-Ulzburg unterstützt Familien auf der Beziehungsebene, Judith Maiwald von der ATS hilft, wenn Medien zur Sucht werden, Philip Haug von IN VIA unterstützt in den beiden Jugendzentren Jugendliche direkt und Nico Möller von der Präventionsabteilung der Polizeidirektion Segeberg arbeitet präventiv aus polizeilicher Sicht.
Initiiert wurde der Elternabend vom AK „Gewaltprävention an Schulen“ des Rates für Kriminalitätsverhütung, in dem Elternvertretungen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Polizei, Verwaltung und Gleichstellungsbeauftragte mitwirken. Alle waren sich alle: Mit dieser Unterstützung schaffen es Eltern, selbst medienkompetent zu werden, die Beziehung zu ihrem Kind zu behalten und ihr Kind vor Gefahren im Netz zu schützen.
Unter „www.klicksafe.de“ gibt es weitere Informationen über den sicheren Umgang in der digitalen Welt. Außerdem besteht die Möglichkeit das vom OKSH geförderte Angebot der Elternmedienlotsen für weitere Elternabende zur Medienkompetenz oder für Workshops für Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Informationen gibt es unter www.oksh.de.