Gleichstellung und Gewinnung von Fachkräften gehören zusammen: Neue Girls´ & Boys´ Day Aktionen in Henstedt-Ulzburg
„Gleichstellung, d.h. Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer, und die Gewinnung der besten Fachkräfte haben große Überschneidungen“, resümiert Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber.
Besonders der Girls´ Day trägt dazu bei, das Vertrauen der Mädchen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten zu stärken, wenn es darum geht, Arbeitsbereiche kennenzulernen, die sie für sich bisher wenig in Betracht gezogen haben. Denn die Zurückhaltung der Mädchen ist unbegründet: Bei Bildungs- und auch Universitätsabschlüssen schneiden Mädchen heutzutage statistisch oftmals besser ab als Jungen!
Vor diesem Hintergrund organisierte Svenja Gruber auch in diesem Jahr wieder mehrere Ange-bote zum bundesweiten Aktionstag für Schülerinnen und Schüler der 7./8. Klassen aus Henstedt-Ulzburg:
Girls´ Day bei Metalltechnik Naegler
Ganz neu dabei war das Metalltechnik Unternehmen Naegler, das eine sehr männlichen Belegschaft aber eine weibliche Geschäftsführerin hat – Heike Rothmann. Frau Rothmann ist gelernte Bankkauffrau und hat die Firma von ihrem Vater übernommen. Sie ist außerdem im Vorstand der Metallgewerbeinnung – als einzige Frau. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir einmal um neue Auszubildende kämpfen müssten“, beschreibt sie ihre Motivation für die Teilnahme am Girls´ Day. Sie selbst bereut, keine Ausbildung als Metallbauerin absolviert zu haben. „Der Beruf ist so vielschichtig, aus den Rohstoffen werden z.B. Geländer in der Halle gefertigt, die Montage aber erfolgt dann beim Kunden vor Ort.“
Womöglich ergreifen Michelle-Janine Zimmermann und Joy Papist den Beruf Metallbauerin Fachrichtung Konstruktionstechnik, denn ihnen hat der Girls´ Day großen Spaß gemacht. Nach einer Betriebsführung und Sicherheitsunterweisung konnten die Mädchen sich selber an den Werkstoffen Stahl, Edelstahl und Aluminium erproben. Dabei war selbständiges Bohren, Schleifen, Sägen, Schneiden und Kanten von Blechen unbedingt erlaubt. Einen selbstgefertigten Stahlring nehmen sie stolz als Erinnerung mit.
Fazit: Metalltechnik können auch Mädchen!
(Michelle-Janine Zimmermann und Joy Papist an der Stanzmaschine)
Girls´ Day in der Informatik an der Universität Hamburg
Im Fachbereich der Informatik an der Universität Hamburg bekamen die Mädchen spannende Einblicke, woran in der Informatik aktuell geforscht wird und erhielten Informationen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit in Sozialen Netzen. Außerdem konnten die Mädchen selbst in verschiedenen Mini-Projekten praktisch arbeiten, wie z.B. Virtuelle Realität, Paralleles Rechnen.
Fazit: Informatik ist auch was für Mädchen.
Girls´ und Boys´ Day: Was verwaltet eine Verwaltung?
Auch die Verwaltung zeigte je einem Jungen und Mädchen neue, interessante Arbeitsbereiche: Kaya Schlüter machte einen Girls´ Day bei Ihrem Vater. Nico Schlüter ist als Gemeindebote in der Verwaltung tätig. Zusammen sahen Sie auf dem Markt nach dem Rechten und Kaya informierte die Marktstände darüber, dass dieser aufgrund des Himmelfahrtsfeiertages auf Mittwoch, 9. Mai verschoben wird. Beide verteilten die Post im Hause, an die Politik und in die verschiedenen Gebäude, für die die Verwaltung zuständig ist, wie Kitas und Schule. Außerdem lernte Kaya die Hausmeisterei kennen.
Jannik Scheel verbrachte seinen Boys´ Day im Rathaus. Er hospitierte bei Integrationskoordinator Wenzel Waschischeck und dürfte bei der Beratung von Geflüchteten im Sozialamt. Nach einer Rathausführung lernte Jannik im Empfang des Rathauses bei Sylvia Reich die vielen verschiedenen Aufgaben kennen, für die eine kommunale Verwaltung zuständig ist.
Fazit: Die kommunale Verwaltung ist vielfältig und spannend.
(Kaya Schlüter verteilt Post im Rathaus zusammen mit Ihrem Vater, Gemeindebote Nico Schlüter)
Boys´ Day in einer Kindertagesstätte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg
Mehr als 20 Jungen erlebten in je einer der gemeindeeigenen Kindertagesstätten ihren Boys´ Day, entweder in der Krippe, dem Kindergarten oder im Hort. Die Jungen lernten den Beruf des Erziehers kennen und stellten fest, dass Betreuung von Kindern mehr ist als „nur spielen“.
Fazit: Der Job eines Erziehers anstrengend ist, aber auch viel Spaß macht.
Girls´ Day in der Paracelsus-Klinik
Die Schülerinnen erhielten spannende Einblicke in die Arbeitsbereiche einer Chirurgin im OP. Auch in nichtöffentlich zugängliche Bereiche, wie Operationssaal oder Labor wurden die Türen geöffnet. Anfassen, ausprobieren und nachfragen war dabei ausdrücklich erwünscht. Im direkten Austausch mit Ärztinnen und medizinischem Fachpersonal erlebten die Schülerinnen, wie faszinierend und abwechslungsreich Medizin bzw. Wissenschaft sein können.
Zusammen mit Dr. Merle Krohn durften die Mädchen an einem Dummie eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchführen. „Zu viele Gummibärchen haben sich in der Bauchhöhle angesammelt“, erklärt Dr. Krohn. Diese konnten die Mädchen mit Hilfe der optischen Instrumente ausmachen und minimalinvasiv entfernen. Außerdem lernten die Mädchen die Rettungswache und das Rettungsfahrzeug kennen.
Fazit: Krankenhaus bedeutet mehr als Arzt und Schwester.
(Dr. Merle Krohn zusammen mit einer Mädchengruppe bei der Laparoskopie)
Boys´ Day in der Paracelsus-Klinik
Die Jungen erfuhren interessante Einblicke in die Medizin und Pflege. Sie besuchten den Kreissaal und in der Neugeborenen Station erlebten sie zusammen mit Kinderkrankenschwester Kristina Eybe eine Untersuchung mit Hörtest an einem zwei Tage alten Baby. Außerdem lernten die Jungen im pflegerischen Bereich moderne technische Untersuchungsgeräte, wie Röntgen, EKG und Blutdruckmessung, kennen und ausprobieren.
Fazit: Als Pfleger ist viel Wissen und Einfühlungsvermögen gefragt.
(Kinderkrankenschwester Kristina Eybe mit einer Jungengruppe in der Neugeborenenstation)
Gleichstellungsbeauftragte