Präventionsprojekt für Geflüchtete zum Thema Sexualität und Geschlechterrollen

Bürgermeister Stefan Bauer, Flüchtlingskoordinator Wenzel Waschischeck, Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber und Flüchtlingskoordinatorin Sabine Gawlick (von links)

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist Vorreiterin bei der Integration von Flüchtlingen. Seit Beginn des Flüchtlingszustroms nach Deutschland und auch nach Henstedt-Ulzburg werden hier Geflüchtete möglichst dezentral untergebracht. Auch ein Flüchtlingskoordinator und seit kurzem eine weibliche Flüchtlingskoordinatorin stehen in der Verwaltung zur Verfügung.

Seit Frühjahr 2017 werden in Henstedt-Ulzburg Fortbildungen für Geflüchtete Frauen und Männer zum Thema Sexualität und Geschlechterrollen durchgeführt. Nun hat der Kreis Segeberg die Fortsetzung der erfolgreichen Projektreihe in Henstedt-Ulzburg für 2017 beschlossen. Am 05.10.2017 entscheidet der Kreis-Sozialausschuss noch über die Fortführung in 2018 in Henstedt-Ulzburg und an weiteren ausgewählten Standorten im Kreis Segeberg – die Signale aller Fraktionen dazu sind positiv.

„Der Kreis Segeberg schafft mit seiner Bewilligung die Voraussetzungen, dass sich Geflüchtete auf Augenhöhe über Sexualität und kulturell unterschiedliche Geschlechterrollen auseinanderzusetzen können. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche, nachhaltige Integration und für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern“, freut sich Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber, über die fraktionsübergreifende, einstimmige Zustimmung der Kreispolitik.

„Talk about sex and gender“ fand im Frühjahr 2017 für Frauen und Männer aus Afghanistan statt, für den Herbst wird die Veranstaltungsreihe in Henstedt-Ulzburg für Geflüchtete aus dem arabischsprachigen Raum organisiert, wie z.B. Syrien. Als best practice Projekt ist geplant, in Henstedt-Ulzburg in 2018 weitere Sprachgruppen zu erproben, wie Kurdisch, Tigrinisch und Russisch. Die Erfahrungen aus Henstedt-Ulzburg sollen in 2018 auf die Gemeinschaftsunterkünfte des Kreises Warder und Schackendorf, auf das Berufsbildungszentrum (BBZ) und die Stadt Segeberg übertragen werden.

„Der Schlüssel für den Erfolg von „Talk about“ liegt vor allem im persönlichen Zugang zu den Geflüchteten und an den hervorragenden Rahmenbedingungen, wie der geschlechtergetrennten Durchführung, der Beschränkung auf einen Sprach-/Kulturkreis mit Übersetzung sowie einer flankierenden Kinderbetreuung vor Ort“, resümiert Flüchtlingskoordinator Wenzel Waschischeck.

Durchgeführt wird „Talk about“ von Jungenarbeit Hamburg e.V. und pro familia, zwei Trägern mit viel Fachkompetenz und Erfahrung im Bereich Sexualität, Liebe, Geschlecht und Familie. Bei der Umsetzung des Projekts setzen die Träger auf Freiwilligkeit und Vertraulichkeit. „Grundlegend für unsere Arbeit ist das sexuelle Selbstbestimmungsrecht jedes Menschen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist freiwillig, auch entscheiden die Frauen und Männer selbst, ob und welche Fragen sie stellen möchten“, betont Georg Aschoff von Jungenarbeit Hamburg e.V.

Finanziell getragen wird das Präventionsprojekt „Talk about sex and gender“ vom Kreis Segeberg, der Kreisgleichstellungsbeauftragten, der Gemeinde Henstedt-Ulzburg und der Gleichstellungsbeauftragten Henstedt-Ulzburgs.

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